Richterweiterbildung Bad Langensalza

Wenn Richter, Trainer und Reiter an einem Tisch sitzen
Diese seltene Möglichkeit bot sich im Februar auf dem Gestüt
Böhmenhof in Bad Langensalza unter dem Motto „Reiter richten
Reiter“. Die Richter- und gleichzeitig Trainerweiterbildung war
auch allen interessierten Reiter zugänglich. Selten und schön
zugleich, dass wirklich aus allen Bereichen Interessierte
anwesend waren. Fachkundige Referenten der Veranstaltung
waren neben Birgit Dammer auch Wolfgang Erdenbrecher und
Jörg Wollenhaupt.

Die Anlage der Familie Wollenhaupt bot hierfür tolle
Bedingungen. Im gemütlichen Reiterstübchen vorm Kamin
starteten wir mit dem Thema „Grundsätzliches Richten im
Bereich Dressur“. Hier wurden unterschiedliche Richtverfahren
und Unterschiede beim Richten von z.B. Dressurreiter- und
Dressurprüfungen besprochen. Außerdem fand das Protokoll,
als Kommunikationsmittel zwischen Reiter und Richter
Erwähnung. Für den Reiter dient es als Leitfaden, daher sollte
es aussagekräftig und mit Hinweisen zur Verbesserung
gespickt sein. Eine alleinige Feststellung der gegenwärtigen
Situation nützt niemanden etwas.

Beim Thema Jungpferdeprüfungen waren sich alle einig, reell
und altersgerecht sollen die jungen Pferde vorgestellt werden.
Leider findet das auf Turnieren nicht immer Beachtung, was
einige Reiter und Trainer dazu veranlasst, den Pferden zu früh
zu viel abzuverlangen. Wolfgang Meier warf den Begriff
„Mindesthaltbarkeitsdatum des Pferdes“ in den Raum und
wollte damit daran erinnern, dass die Ausbildung eines Pferdes
ein langer Weg ist, der sich immer an der Skala der Ausbildung
orientieren sollte und dem ausreichend Zeit eingeräumt werden
muss. Nur so kann das Tier langfristig gesund erhalten werden.

Im Anschluss an den ersten Theorieteil bildeten sich gemischte
Gruppen aus Richtern, Trainern und Reitern. Diese waren dazu
angehalten, die anwesenden Pferde in der Halle in einer
Reitpferdeprüfung zu beurteilen. Jörg Wollenhaupt nahm sich
beim anschließenden Vorstellen der Pferde an der Hand die

 

Zeit, das Exterieur aus züchterischer Sicht zu beurteilen und zu
erklären, wie eine Benotung zu erfolgen habe.

Im zweiten Teil ging es um das Richten in den verschiedenen
Richtverfahren und von unterschiedlichen Standorten aus.
Danach wandten sich die Teilnehmer wieder den Reitern in der
Halle zu. Geritten werden sollte die Aufgabe M4, die
Schulterherein und Travers an der langen Seite beinhaltet.
Diese beiden Lektionen sollten von den unterschiedlichen
Standorten, wie es beim getrennten Richtverfahren üblich ist,
beurteilt werden. Die Reiterinnen hatten leider allesamt noch
keine Erfahrung in der Mittelschweren Klasse und waren
deshalb an manchen Stellen mit der Aufgabe etwas überfordert.
Hier wäre es vielleicht ratsam gewesen, erfahrenere Reiter-
Pferd-Paare auszuwählen, um das Thema noch genauer unter
die Lupe nehmen zu können. Interessant wären auch Pferde
mit größeren Unterschieden in der Bewegungsqualität
gewesen.

Die von jeder Gruppe gewonnenen Ergebnisse und
Erkenntnisse wurden wie zuvor bereits ausgewertet und
kontrovers mit den anwesenden Reitern diskutiert. Die
Veranstaltung war wirklich eine tolle Idee, die gerne wiederholt
werden sollte. In unserer Gegend gibt es recht wenige
Weiterbildungen für Trainer. Außerdem ist es informativ, als
Turnierreiter ins Gespräch mit den Richtern zu kommen.
Vielleicht wächst dadurch das Verständnis für die ein oder
andere Notenvergabe auf dem Turnier, denn eigentlich hatten
alle Anwesenden dieselben Wünsche: Reelles und
pferdefreundliches Reiten zur Gesunderhaltung unserer Tiere
und auf der anderen Seite aussagekräftige und hilfreiche
Protokolle zur Weiterentwicklung des Reiters.

Jetzt gilt es nur noch, für diese Wünsche und somit für das
Pferdewohl und die Außenwirkung unseres Sports einzustehen,
egal ob als Richter, Reiter oder Trainer.

Text: Linda Anhalt

Wenn Richter, Trainer und Reiter an einem Tisch sitzen
Diese seltene Möglichkeit bot sich im Februar auf dem Gestüt
Böhmenhof in Bad Langensalza unter dem Motto „Reiter richten
Reiter“. Die Richter- und gleichzeitig Trainerweiterbildung war
auch allen interessierten Reiter zugänglich. Selten und schön
zugleich, dass wirklich aus allen Bereichen Interessierte
anwesend waren. Fachkundige Referenten der Veranstaltung
waren neben Birgit Dammer auch Wolfgang Erdenbrecher und
Jörg Wollenhaupt.

Die Anlage der Familie Wollenhaupt bot hierfür tolle
Bedingungen. Im gemütlichen Reiterstübchen vorm Kamin
starteten wir mit dem Thema „Grundsätzliches Richten im
Bereich Dressur“. Hier wurden unterschiedliche Richtverfahren
und Unterschiede beim Richten von z.B. Dressurreiter- und
Dressurprüfungen besprochen. Außerdem fand das Protokoll,
als Kommunikationsmittel zwischen Reiter und Richter
Erwähnung. Für den Reiter dient es als Leitfaden, daher sollte
es aussagekräftig und mit Hinweisen zur Verbesserung
gespickt sein. Eine alleinige Feststellung der gegenwärtigen
Situation nützt niemanden etwas.

Beim Thema Jungpferdeprüfungen waren sich alle einig, reell
und altersgerecht sollen die jungen Pferde vorgestellt werden.
Leider findet das auf Turnieren nicht immer Beachtung, was
einige Reiter und Trainer dazu veranlasst, den Pferden zu früh
zu viel abzuverlangen. Wolfgang Meier warf den Begriff
„Mindesthaltbarkeitsdatum des Pferdes“ in den Raum und
wollte damit daran erinnern, dass die Ausbildung eines Pferdes
ein langer Weg ist, der sich immer an der Skala der Ausbildung
orientieren sollte und dem ausreichend Zeit eingeräumt werden
muss. Nur so kann das Tier langfristig gesund erhalten werden.

Im Anschluss an den ersten Theorieteil bildeten sich gemischte
Gruppen aus Richtern, Trainern und Reitern. Diese waren dazu
angehalten, die anwesenden Pferde in der Halle in einer
Reitpferdeprüfung zu beurteilen. Jörg Wollenhaupt nahm sich
beim anschließenden Vorstellen der Pferde an der Hand die

 

Zeit, das Exterieur aus züchterischer Sicht zu beurteilen und zu
erklären, wie eine Benotung zu erfolgen habe.

Im zweiten Teil ging es um das Richten in den verschiedenen
Richtverfahren und von unterschiedlichen Standorten aus.
Danach wandten sich die Teilnehmer wieder den Reitern in der
Halle zu. Geritten werden sollte die Aufgabe M4, die
Schulterherein und Travers an der langen Seite beinhaltet.
Diese beiden Lektionen sollten von den unterschiedlichen
Standorten, wie es beim getrennten Richtverfahren üblich ist,
beurteilt werden. Die Reiterinnen hatten leider allesamt noch
keine Erfahrung in der Mittelschweren Klasse und waren
deshalb an manchen Stellen mit der Aufgabe etwas überfordert.
Hier wäre es vielleicht ratsam gewesen, erfahrenere Reiter-
Pferd-Paare auszuwählen, um das Thema noch genauer unter
die Lupe nehmen zu können. Interessant wären auch Pferde
mit größeren Unterschieden in der Bewegungsqualität
gewesen.

Die von jeder Gruppe gewonnenen Ergebnisse und
Erkenntnisse wurden wie zuvor bereits ausgewertet und
kontrovers mit den anwesenden Reitern diskutiert. Die
Veranstaltung war wirklich eine tolle Idee, die gerne wiederholt
werden sollte. In unserer Gegend gibt es recht wenige
Weiterbildungen für Trainer. Außerdem ist es informativ, als
Turnierreiter ins Gespräch mit den Richtern zu kommen.
Vielleicht wächst dadurch das Verständnis für die ein oder
andere Notenvergabe auf dem Turnier, denn eigentlich hatten
alle Anwesenden dieselben Wünsche: Reelles und
pferdefreundliches Reiten zur Gesunderhaltung unserer Tiere
und auf der anderen Seite aussagekräftige und hilfreiche
Protokolle zur Weiterentwicklung des Reiters.

Jetzt gilt es nur noch, für diese Wünsche und somit für das
Pferdewohl und die Außenwirkung unseres Sports einzustehen,
egal ob als Richter, Reiter oder Trainer.

Text: Linda Anhalt

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